
Während der Regatta hätten sie das Regattasegeln gelernt, erzählt Christine Bauer vom Team Kielbomben. Vier Frauen, die sich für den Segel Media Cup 2017 zusammen gefunden haben und ein Ziel vor Augen hatten: Bloss nicht letzte werden. Von Mal zu Mal seien sie besser geworden. „Wir haben gekämpft bis aufs Messer.“ schildert sie den Kampfgeist an Bord. Und die Kielbomben haben damit ihr Ziel erreicht: Platz 9 von 11 in der Gesamtwertung.

Neues Segelformat – der Segel Media Cup / German Open
Mit dem Segel Media Cup / German Open hat der Norddeutsche Regatta Verein ein neues Segelformat an den Start gebracht und dazu auch den Deutschen Segler-Verband (DSV) an Bord geholt. Ziel ist es, das Thema Segeln für Journalisten „erfahrbar“ zu machen. Idealerweise weiss dann ein Journalist, wie sich Segeln anfühlt und kann seinen Lesern die Begeisterung für den Sport vermitteln.
Das Starterfeld bei der Premierenveranstaltung auf der Alster war hochkarätig journalistisch besetzt: Yacht, taz, Der Spiegel, stern, ndr, der Tagesspiegel, der Hamburger und auch Nachwuchssegler von der privaten Hochschule BiTS waren am Start. Der DSV schickte ein eigenes Team unter der Leitung der Sportdirektorin Nadine Stegenwalner. Und mitten dabei die vier Frauen des Kielbomben-Teams.
Teamarbeit unter Journalistinnen
Auch sie arbeiten als Journalistinnen. Annette Bruhns beim Spiegel, Birte Lindlahr bei Gruner + Jahr, Christine Bauer beim ndr ud Lina Nagel bei Beef. Annette Bruhns war es, die eine Einladung zu dem Sportereignisse erhalten hat und das Team zusammen trommelte. Mühselig sei es gewesen, Termine für Trainingsfahrten zu finden. Mithilfe einer Doodle-Liste stimmte man sich ab. Und trainiert wurde auf der Alster. Im Frühsommer haben sich die Frauen zum ersten Mal getroffen. Zwei-/dreimal war ein Coach dabei.
Die Steuerfrau, Christine Bauer, hat mit Mitte 30 das Segeln erlernt. Lina Nagel war an Bord für den Gennaker zuständig- Gennaker rauf – Gennaker runter, darauf konzentriete sie sich. Birte Lindlahr fuhr den Gennaker und Annette Bruhns war als Springerin mit beiden Händen am Achterstag, dem Traveller, der Fockschot und der Großschot. Von der J/70 waren sie alle begeistert. „Wenn ich das Geld hätte, würde ich uns dieses Boot kaufen“ begeisterte sich Birte für ihr Team. Ihr eindeutiges Lieblingsboot auf der Alster war da auch schnell gefunden. „HELGA“. Frauen bräuchten ein Frauenname am Rumpf, „Eberhard“ ging da gar nicht.

Die ersten zwei Wettfahrten absolvierten die Kielbomben mit wenig Wind. „Da haben wir den Traveller nicht richtig gesetzt“, ein Fehler, der schnell wieder ausgemerzt wurde. Von Wettfahrt zu Wettfahrt besserten sich die Ergebnisse. Die ganze Zeit hätte es nur geregnet, „Wir waren tod“, erinnert sich Christine Bauer. Was aber der Begeisterung keinen Abbruch getan hätte.

Namenpatinnen für den HELGACup
Angesteckt von dieser Begeisterung wurde auch Sven Jürgensen. Als die Kielbomben von seiner Idee einer Frauenregatta hörten, wurden sie gleich zum Namensgeberin: HELGA, nichts anderes sollte es sein. Die Taufe des HelgaCups steht noch aus, aber da Name ist bereits in aller Seglerinnen-Munde.
Fotos: Sven Jürgensen (ein herzlichen Dank)
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