
Immer mehr Frauen wagen sich auf das Boot, immer mehr Frauen sind Eignerinnen von Segelbooten. Leider schlägt sich die weibliche Präsenz unter den Seglern nicht in der Verbandsarbeit wieder. Nur vereinzelt sind Frauen in Führungspositionen, sei es nun im heimischen Segelverein, in den 16 Landesverbänden oder im Vorstand des Deutschen Segler-Verbandes (DSV). Auch, wenn momentan der DSV kommissarisch von einer Frau geleitet wird: Mona Küppers ist kommissarische Präsidentin undVizepräsidentin mit dem Geschäftsbereich Fahrtensegeln, Freizeit- und Breitensport, sind Frauen in der Unterzahl.
Beim kommenden Deutschen Seglertag vom 24. bis 26. November 2017 in München besteht die Möglichkeit, das zu ändern.
„Wer zahlt, schafft an“
Viele Seglerinnen sind Mitglied in einem Segelverein. Dieser Verein ist dann Mitglied im DSV. Der Mitgliedsbeitrag in den Segelvereinen setzt sich aus einem Betrag zusammen, der für den Verein bestimmt ist und einem Betrag, der an den DSV abgeführt wird, damit dieser seine Verbandsarbeit leisten kann. In Bayern gibt es das geflügelte Wort: „Wer zahlt, schafft an“ – da meint der Volksmund, wer zahlt, darf auch mitreden.
Weibliche Kandidaten gesucht
Das die Mitglieder mitreden, ist vom DSV ausdrücklich erwünscht. Auf den Webseiten des DSV (http://www.dsv.org/nachrichten/2017/07/wahl-der-16-weisen-des-seglerrats/) wird um Wahlvorschläge für die Wahl der 16 Weisen des Seglerrates gebeten. Hier wird auch das Procedere erläutert. Jeder oder jede, die einem Verein angehört, der wiederum dem DSV angegliedert ist, kann sich von seinem Vorstand als Kandidat aufstellen lassen. Dazu muss der Vereinsvorstand ein vorgefertigtes Formular (hier: http://www.dsv.org/app/uploads/20170725_vorstellungsbogen-wahl-seglerrat.pdf) ausfüllen und an den DSV senden. Die vorgeschlagenen Kandidaten werden vorab online vorgestellt und stehen auf dem Seglertag zur Wahl.
Mehr von uns?
Übrigens, der derzeitige Seglerrat besteht aus 31 Männern und 5 Frauen. Das Präsidium des DSV besteht aus 1 Frau und 5 Männern. Und in allen 16 Landesvorständen gibt es nur männliche Vorsitzende.
Adenauer als Vorbild
PS: Es gibt eine nette Anekdote von Konrad Adenauer. Der soll eine Wahl mit einer Stimme Mehrheit gewonnen haben, weil er sich selber gewählt und nicht vornehm enthalten hat. Ob diese Anekdote nun Hand und Fuß hat oder ins Reich der Legenden gehört, sie kann nur dazu anregen, seinem Vereinsvorstand auf die Füße zu treten, damit der den Kandidatenvorschlag einreicht. Dafür benötigt er keinen Vorstandsbeschluss, keine Mitgliederbefragung, nichts. Im Gegenteil: Jeder Vereinsvorstand darf stolz sein auf seine Mitglieder, die sich für die Verbandsarbeit engagieren.
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