
Melanie, Conny, Tanja, Olga, Annetha, Rosi, Iska, Birgit, Kerstin, Barbara und als Skipperin Mareike – die Namen verraten es: eine reine Frauencrew beim Bavaria Baltic Weekend in der Marina Hohe Düne Warnemünde. Samstagmorgen früh um neun Uhr treffen sich die Frauen. Eine bunt gemischte Truppe, die sich bei BAVARIA zum Katamaran-Frauentraining angemeldet hat. Oder manchmal auch vom Ehemann/Partner angemeldet wurde.
Statt hektischer Bootsübernahme und einem eiligen Aufbruch versammelt Skipperin Mareike Guhr erstmal die Crew im großzügigen Cockpit, während an Land die zurückgelassenen Partner noch eifrig fotografieren. Aus fremd soll bekannt werden und die Frauen stellen sich erst einmal gegenseitig vor.
Mit dabei Olga, die noch nie auf einem Boot war.
Melanie, sie hat bereits Erfahrung, fährt mit dem Partner Motorboot, hat aber festgestellt, dass ihr Segeln mehr Spaß macht.
Conny, die mit einem eigenen Boot und Partner unterwegs ist, sich als typische Mitseglerin bezeichnet und sich nicht vorstellen mag, wenn einer über Bord geht und was dann passieren kann.
Tanja, die das Wochenende in Warnemünde zusammen mit ihrem Mann gewonnen hat und nach Erfahrungen auf Monos und Kats mehr erfahren möchte.
Anita, die mit einer X79 angefangen hat und nun eine größere X segelt und sich fragt, ob sie es im Notfall auch alleine hinkriegt.
Rosie, die sich darauf vorbereitet, den Sprung vom Crewmitglied zum Co-Skipper zu meistern.
Iska, deren Mann ein begeisterter Segler ist und mit einer Waarship segelt.
Birgit, die schon als Kind mit einem Holzpiraten gesegelt ist.
Und Kerstin, die über den Törn für das float-magazin https://floatmagazin.de berichten wird.

Die Athmospäre an Bord ist heiter, die Vorfreude steht allen ins Gesicht geschrieben. Anders als bei männlich geprägten Crews erzählen die Frauen eher von dem, was sie noch nicht wissen und neu lernen möchten, als von dem Wissen, das sie bereits haben. Muskelspiele, wer ist die Beste, die Schnellste, wer kann es besser, höher, weiter, gibt es nicht.
Eindampfen in die Spring erübrigt sich, erklärt Mareike. Mit den zwei Motoren kann der Kat sauber vom Steg abgelegt werden. Und in aller Ruhe. Wobei „Ruhe“ ein grosses Stichwort in der Crewführung von Mareike ist. Vorab werden die Manöver besprochen, jede einzelne weiss, was zu tun ist. Die Crewmitglieder dürfen, müssen aber nicht. Jede darf dort anfassen, wo sie möchte und wie sie es sich zutraut.

Bei moderaten Windverhältnissen ist die Crew sauber aus dem Hafen ausgelaufen und setzt die Segel. Und immer wieder ist es der Moment, wenn der Wind in die Segel greift und die Motoren schweigen, die eine Seglerin begeistern.


Reihum versuchen sich die Crewmitglieder am Steuer. Gerade die Wenden sind bei einem Kat etwas tricky. Aber unter der Anleitung von Mareike klappen die Manöver schon nach kurzer Zeit.

Bemerkenswert ist das Verhalten der Crewmitglieder, die gerade nicht beschäftigt sind. Natürlich hat eine jede bereits die Nase in jede Koje, jedes Schapp, jede Backskiste gesteckt. Die Gelegenheit ist günstig, einen Kat auch mal von innen zu erobern. Aber anstatt auf einem Haufen im Cockpit zu hocken und darauf zu warten, als nächste an der Reihe zu sein, verteilen sich die Frauen schnell über das ganze Boot.
Mal sind es zwei, die sich vorne angeregt unterhalten, mal sind es gleich vier oder fünf, die sich im Trampolin ausprobieren und sich dabei austauschen. Aus fremd wird hier sehr schnell bekannt, der freundschaftliche Umgangston untereinander zeichnet die Gespräche aus.

Das hindert die Crew nicht daran gemeinschaftlich zu arbeiten. Das Einlaufen in den Hafen wird noch mal ausgiebig für Hafenmanöver unter den zwei Motoren genutzt. Und jede einzelne, egal, wo sie sich gerade aufhält, gibt acht, wohin es geht. Der Kat soll ja wieder heil am Liegeplatz ankommen.

Ein untrügliches Zeichen für einen Crewzusammenhalt zeigt sich, als der Kat sicher vertäut am Steg liegt. Anstatt wie ein Bienenschwarm in alle Richtungen auszuschwärmen wird die Zeit an Bord einfach an Land verlängert. In der Bootshalle des Resorts trifft sich die Crew um die neuen Eindrücke gemeinsam zu verarbeiten. Bei Kaffee und einem Imbiss bekommt Skipperin Mareike ein sofortiges und positives Feedback. Die gemeinsame, kurze Zeit auf dem Kat mündet in Verabredungen für weitere Unternehmungen.
Barbara Kampen
Hallo Barbara
Klasse Artikel!!
Genau so war es.
L. G. Conny