
Im zarten Alter von neun Jahren, so hat Tina es in ihrer Kurzbiographie aufgelistet, hat sie schon ihren ersten Segelschein gemacht. Mit 16 Jahren folgte der SBF See, dann SBF Binnen, SKS, SSS und alle Funkscheine.
Lernen macht ihr Spaß
Erst wurde für die Scheine gelernt, jetzt für den Unterricht. Denn aus Spaß unterrichtet Tina SBF See, Binnen, SKS, Wetterkunde und seit vielen Jahren Funkscheine. Was ihr auch den Spitznamen „Funkenmariechen“ eingebracht hat.
Skipperin wegen der Kinder
Eigentlich, so erzählt sie, hat die Skipperei damit angefangen, dass sie mit ihren damals 10 und 13 Jahre alten Kindern an Bord alleine war. Herrlichstes Wetter, also warum jetzt nicht einfach raus gehen? Sie nahm allen Mut zusammen und fuhr mit ihrem Nachwuchs raus. Ab da war das Eis gebrochen – „geht doch!“. Seitdem fährt sie als Skipperin. Alleine, mit Mann, mit Kindern oder mit Freunden. Zig Tausende von Seemeilen hat sie als Skipperin, Coskipperin oder auch auf Frauentörns im Mittelmeer so in ihr Meilenbuch schreiben können.
Ihre Währung: ein Fläschen Wein
„Mein Mann ist genauso wie ich“, beschreibt sie ihren „geliebten Mann“, sie segeln zusammen, in Flottillen führen sie dann auch schon mal jeder ein Boot. Gemeinsam haben sie seit 2016 eine Beneteau Oceanis 361. Damit haben sie ein Jahr die Ostsee bereist und liegen jetzt wieder in Holland am Ijsselmeer. An Bord ist viel zu reparieren, auch da ist Tina oft selbst die Frau. „Für ein Fläschen Wein repariere ich auch auf fremden Schiffen oben im Mast.“ ergänzt sie mit einem Augenzwinkern. Kein Wunder, kommt sie doch aus dem handwerklichen Bereich. 20 Jahre hat sie in der Zahntechnik gearbeitet. Filigranes Arbeiten ist sie also gewohnt.
Das einzige, was ich nicht mehr schaffe: Fernsehen schauen
Wenn Tina nicht für eine bekannte Krankenkasse Lerneinheiten programmiert, muss sie sich entscheiden, was zuerst dran kommt: der Garten, die Fahrradtouren, der Haushalt, die Enkelkinder, die Familie oder doch das Nähen. Aber das schiebt sie eher auf den Winter. Unter eigenem Label erstellt sie Taschen aus Segeltuch, Armbänder oder Schlüsselanhänger. Und da wäre ja auch noch die Internetseite der Menami, „da müsste ich auch mal wieder ran“, und schon steht ein neuer Posten auf der to-to-Liste. Und segeln, segeln, segeln….
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